Elemente des Lebenslaufs
Der Lebenslauf ist der wichtigste Bestandteil Ihrer Bewerbung. Personaler legen ihr Hauptaugenmerk gerne auf dieses Dokument, da es alle wesentlichen Informationen in tabellarischer Form zusammenfasst und somit eine schnelle Einschätzung des Bewerbers ermöglicht. Der Lebenslauf sollte den Ausgangspunkt für den Entwurf Ihrer Bewerbungsunterlagen bilden und nach Möglichkeit zwei Seiten nicht überschreiten.
Hier finden Sie Vorlagen für Ihren Lebenslauf Lebenslauf in Open Office Writer Akademischer Lebenslauf in Word
Mit dem Lebenslauf zu beginnen, macht schon deshalb Sinn, weil er einfacher zu entwerfen ist als ein Anschreiben: im Lebenslauf formulieren Sie Stichpunkte, im Anschreiben Fließtext. Lebenslaufstationen, die Sie für stellenrelevant erachten, finden dann später auch im Anschreiben Berücksichtung.
Wie Sie Ihre Informationen auf dem Papier arrangieren, sollte erst dann entschieden werden, wenn Sie Ihren Werdegang und Ihr Kompetenzprofil komplett überblicken können. Klassische Lebenslauf-Darstellungen kommen dort an Ihre Grenzen, wo umfangreiche Kenntnisse und Qualifikationen visualisiert werden müssen. Um einem hohen Qualifikationsniveau Rechnung zu tragen, sind andere Darstellungsvarianten besser geeignet.
Zum Entwurf eines Lebenslaufs müssen Sie sich zunächst gar nicht mit einem Textverarbeitungsprogramm auskennen. Wer Programme wie Word oder Writer noch nicht beherrscht, der sollte konzeptionelle und gestalterische Arbeit voneinander trennen und erstmal nur mit Stift und Papier die Elemente des Lebenslaufs vorformulieren. Notfalls können Sie immer noch jemanden damit beauftragen, Ihre Unterlagen mit einem Textverarbeitungsprogramm zu verschönern. Die Grundlage dafür sind Ihre Inhalte!
Sammeln Sie Daten zu folgenden Schwerpunkten
Angaben zur Person
Wenn es sich nicht gerade um eine anonyme Bewerbung handelt, starten Sie mit den grundlegenden Daten zu Ihrer Person:
- Vor- und Zuname, Anschrift, Telefon, E-Mail-Adresse
- diese Angaben können später auch in eine Kopfzeile ausgelagert werden
- ein Verweis auf persönliche Webseiten oder Online-Profile ist nur sinnvoll wenn dadurch ein echter Mehrwert geliefert wird, z. B. Fotos oder Videos von Referenzen, ein Bewerbervideo...
- weitere persönliche Angaben müssen (im Hinblick auf den allgemeinen Gleichbehandlungsgrundsatz) nicht gemacht werden, sind aber im deutschen Raum durchaus noch üblich
- optional: Geburtsdatum und -ort
- optional: Konfession (Achtung: Pflichtbestandteil bei kirchlichen Einrichtungen)
- optional: Familienstand: ledig oder verheiratet
- optional: Zahl und Alter der Kinder
- Angaben zu Anzahl und Alter Ihrer Kinder müssen Sie nicht machen, aber Sie schaffen Vertrauen, wenn Sie Transparenz pflegen und eventuelle Vorbehalte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf entkräften können, z. B in dieser Art:
- Familienstand: verheiratet, 2 Kinder (2 und 4 Jahre, ganztägige Unterbringung im Kindergarten bis 16:30 Uhr, im Einzelfall Betreuung durch Großeltern möglich)
- optional: Staatsangehörigkeit (nur bei Ausländern)
- die Staatsangehörigkeit wird adjektivisch angegeben und KLEIN geschrieben, z. B. "türkisch"
- optional: Qualifikation (gemäß Bezeichnung auf dem Abschlusszeugnis)
- optional: Zusatzqualifikation (gemäß Bezeichnung auf dem Zeugnis/ Zertifikat)
- optional: Berufsziel, falls die Information nicht bereits auf dem Deckblatt erscheint
- optional: Eltern bzw. Geschwister zzgl. Beruf (bei jungen Bewerbern, die auf Ausbildungs- oder Praktikumssuche sind)
- übt bspw. ein Elternteil den anvisierten Ausbildungsberuf aus, ist dies ein positives Zeichen für den Personaler, weil anzunehmen ist, dass der Bewerber mit der Materie des Berufs schon einigermaßen vertraut ist
- sind Geschwister vorhanden, könnte dies ein Hinweis auf Sozialkompetenz und Verantwortungsbewusstsein sein
Kontakt: | Max Mustermann |
Musterstr. 8 | |
12345 Musterhausen | |
m.mustermann@mustermail.de | |
mobil: 0178 12345678 | |
Festnetz: 01234 987654 | |
geboren am: | 01.02.1980 in Musterstadt |
Familienstand: | ledig |
Qualifikation: | Fachinformatiker |
Zusatzqualifikation: | Webdesigner |
Berufsziel: | IT-Projektmanager |
(Berufs-)Praxis
- gemeint sind Berufserfahrungen oder Praktika – wenn Sie über mehrjährige einschlägige Berufserfahrung verfügen, dann können Sie auf die Angabe von Praktika verzichten
- Zeitangaben:
- von... bis..., Format "Monat/ Jahr"
- chronologisch rückwärts von der Gegenwart zur Vergangenheit
- die aktuell andauernde Tätigkeit wird mit dem Zusatz "seit" gekennzeichnet
- Position/ ausgeübte Tätigkeit, Name des Unternehmens, Ort
- stichpunktartige Tätigkeitsbeschreibung und besondere Erfolge (falls die Tätigkeit mit der anvisierten Stelle korrespondiert) – in der Kurzbewerbung können Sie auf die Tätigkeitsbeschreibung verzichten, um Platz zu sparen
09/2007 – 08/2010 | Verkäuferin und Kassiererin im Einkaufsmarkt Wundrich, Musterstadt |
• zuständig für MDE-Bestellungen in den Bereichen Trockensortiment, Molkereiprodukte, Tiefkühlprodukte, Obst und Gemüse | |
• Regalpflege | |
• verantwortlich für den Kassenabschluss des Marktes |
- Sonderfall Zeitarbeit: Sollten Sie durch die Beschäftigung bei einer Zeitarbeitsfirma innerhalb kurzer Zeit mehrfach den Arbeitgeber gewechselt haben, dann sollten Sie dies im Lebenslauf unbedingt berücksichtigen – sonst haftet Ihnen womöglich das Vorurteil eines inkonsequenten "Jobhoppers" an
- notieren Sie den Beschäftigungszeitraum bei der Zeitarbeitsfirma und listen Sie darunter die einzelnen Beschäftigungszeiträume bei den Leihbetrieben auf:
03/2009 – 08/2010 | Leiharbeiter im Bereich Pflege bei Persona GmbH, Musterstadt | |
01/2010 – 08/2010 | Pflegehilfskraft im Pflegeheim Musterstadt | |
06/2009 – 12/2009 | Pflegehilfskraft im Seniorenstift Musterhausen | |
03/2009 – 05/2009 | Seniorenbetreuer in der Residenz Schlossblick |
Ausbildung/ Studium
- Zeitangaben (auf die Monatsangabe kann verzichtet werden, wenn der Ausbildungsabschluss schon mehrere Jahre zurückliegt)
- vollständige Bezeichnung des Ausbildungs-/ Studiengangs
- Ausbildungsorte (Firma, Berufsschule, Hochschule)
- Abschluss/ Berufsbezeichnung laut Zeugnis
- Ausbildungsschwerpunkte
- ggf. Thema der der Abschlussarbeit
- ggf. Notenschnitt/ Auszeichnungen
- ggf. Erwähnung von Stipendien
09/2006 – 02/2009 | Ausbildung zur Fachinformatikerin (Anwendungsentwicklung) |
bei der IT-Gerlach GmbH in Musterstadt und der Berufsschule Musterstadt | |
• Abschlussnote: 2,0 | |
• Abschlussprojekt: Entwicklung eines Administrationstools für den Filmverleih | |
• Ausbildungsschwerpunkte: Datenbankdesign und –pflege, objektorientierte Programmierung, Projektmanagement |
Internationale Erfahrung
- Dauer und Ort des Aufenthaltes
- Kontext (z. B. Auslandssemester, Schüleraustausch, Work & Travel)
- ggf. Ausbildungsstätte (Universität)
- besuchte Kurse / erworbene Qualifikationen / ausgeübte Tätigkeiten
09/2007 – 08/2008 | Work & Travel Australien |
• Back-Packer-Touring, Tätigkeiten als Kellner, Erntehelfer und Promoter | |
02/2010 – 08/2010 | Auslandssemester University of Stirling, Scotland |
• Courses: Script Writing, Writing for Journalists, Reading Film & Television |
Nebentätigkeiten
- weben Sie Nebentätigkeiten in die Stationen Ihrer Ausbildung oder Berufspraxis ein – das gibt Pluspunkte für Ihre Einsatzbereitschaft
09/2001 – 02/2006 | Studium an der Hochschule Musterstadt, Kulturwissenschaftler M. A. |
Nebentätigkeiten: | |
• private Nachhilfe für lernbeeinträchtigte Jugendliche in Mathe und Deutsch | |
• Verkaufshilfe im Textilhandel, Jeansshop Meier, Musterhausen |
Weiterbildung
- evtl. Zeitangabe bei mehrmonatigen Weiterbildungen
- evtl. Weiterbildungsschwerpunkte bei komplexen Weiterbildungsinhalten
- sollte die Anzahl der Fortbildungen den Umfang Ihres Lebenslaufs sprengen, führen Sie nur die auf, die für die anvisierte Stelle bedeutsam sind
07/2006 – 10/2006 | Digitale Bildbearbeitung |
• Retusche | |
• Layouterstellung | |
• Farbtheorie | |
• Erstellung von Vektorgrafiken |
Schulbildung
- Zeitangaben (auf die Monatsangabe kann verzichtet werden, wenn der Schulabschluss schon mehrere Jahre zurückliegt)
- Name und Ort der Schule
- erlangter Abschluss ([Fach-]Hochschulreife/[Fach-]Abitur, Mittlere Reife/Realschulabschluss, Berufsreife/ Hauptschulabschluss)
- bei Schülern/ Ausbildungssuchenden ggf. Erwähnung der Abschlussnote (wenn sie der Rede wert ist)
- bei Schülern/ Ausbildungssuchenden evtl. Lieblings- oder Leistungsfächer und/ oder außerschulisches Engagement
- wenn Sie bereits Berufserfahrung haben, verzichten Sie auf die Angabe der Grundschulzeit
1993 – 2000 | Rosenstockgymnasium Musterstadt |
• Abiturnote: 2,0 | |
• Leistungsfächer: Englisch und Mathematik | |
• Mitgestaltung der Schülerzeitung |
Wehr-/ Ersatzdienst
- Zeitangaben
- Kaserne/ Kompanie/ Einrichtung/ Firma und Ort
- evtl. auf Tätigkeiten eingehen, wenn keine oder wenig Berufserfahrung vorhanden
2000 – 2001 | Grundwehrdienst in der Panzeraufklärungskompanie 235 Musterstadt |
• Erwerb der Führerscheinklasse CE | |
• Einsatz als Fahrer und Munitionswart |
Weitere Kompetenzen/ Sonstiges
- Fremdsprachen (inklusive Niveaustufe)
- ist Ihr Sprachniveau nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen geprüft, geben Sie die ensprechende Niveaustufe an (A1/2, B1/2, C1/2) – ansonsten orientieren Sie sich an folgenden Kompetenzstufen:
- Grundkenntnisse: Sie können sich verständlich machen, sich aber nicht flüssig unterhalten
- gute bis sehr gute Schulkenntnisse/ akademische Kenntnisse: in der Schule/ im Studium haben Sie gute Leistungen zeigen können, dann aber den Umgang mit der Sprache verloren
- konversationssicher: Sie können Alltagsgespräche ohne größere Probleme führen, obwohl Sie vielleicht im Schriftverkehr ein paar Schwierigkeiten haben
- fließend: Sie sind problemlos in der Lage, Texte zu lesen und zu verstehen und können Gespräche über nahezu beliebige Themen führen, optionale Ergänzung: "in Wort und Schrift" (wobei der Begriff "fließend" eigentlich auch schriftliche Ausdrucksfähigkeiten impliziert)
- verhandlungssicher: Sie beherrschen Fachvokabular und können auch sprachliche Feinheiten interpretieren
- Muttersprache: Sie sind mit einer Sprache aufgewachsen
- bei toten Sprachen: Kleines/ Großes Latinum/ Graecum
- Führerschein (eigenes Fahrzeug vorhanden?)
- Softwarekenntnisse (plus Grad der Beherrschung: Basiskenntnisse, gut, sehr gut, hervorragend)
- außerberuflich erworbene Qualifikationen, bspw. 10-Finger-Schreiben
Weitere Kompetenzen | • Englisch fließend, Französisch Grundkenntnisse |
• Führerscheinklasse B, eigenes Fahrzeug vorhanden | |
• 10-Finger-Schreiben | |
• Zusammenbau und Konfiguration von Personalcomputern | |
• gute Office-Kenntnisse in Word, Excel und Powerpoint |
Interessen, ehrenamtliches/ soziales Engagement (optional)
- nennen Sie Interessen, die Ihr Engagement, besondere Fertigkeiten oder Führungsfähigkeiten widerspiegeln oder zumindest solche, die außergewöhnlich sind und Sie vom Durchschnitt abheben
- verzichten Sie auf Allerwelts-Hobbies wie Lesen oder Spazierengehen
- Interessen sind keine Pflichtangabe, aber
- das Auslassen von Interessen hinterlässt einen faden Beigeschmack: Wollen Sie etwas verbergen? Wie ausgeglichen sind Sie ohne Ausgleichstätigkeit? Sind sie ein tätiger, lernwilliger und interessierter Mensch oder eher eine Couch-Kartoffel?
- Interessen können Sympathiepunkte bringen und im Vorstellungsgespräch als Gesprächsaufhänger dienen
- Interessen können als Qualifikationsvorteil betrachtet werden, wenn Sie in irgendeiner Art berufsnah sind (z. B. Modellbau bei der Bewerbung um einen handwerklichen Beruf)
Interessen | • ehrenamtlicher Ausbilder bei der Freiwilligen Feuerwehr Musterstadt |
• Tischtennis im Verein, Landesmeister 2010 | |
• Schauspielen in der Theater-AG Musterstadt |
Foto
- falls nicht auf einem Deckblatt, dann oben rechts auf dem Lebenslauf positionieren
- Format: 4 x 6,5 cm (Richtwert)
- wird das Foto geklebt, schreiben Sie mit einem weichen Bleistift Ihren Namen auf die Rückseite – sollte sich das Foto von den Unterlagen lösen, bleibt es zuordenbar
Ort, Datum, Unterschrift
- unterschreiben Sie Ihren Lebenslauf, wenn Sie ihn in Papierform versenden – es handelt sich um eine Dokument, dessen Glaubwürdigkeit durch Ihre Unterschrift bestätigt wird
- wenn Sie den Lebenslauf digital, z. B. per Email verschicken, können Sie sich die Unterschrift sparen – eine Unterschrift einzuscannen, würde dem Effizienzgedanken einer Email widersprechen