Die passende Frisur für's Vorstellungsgespräch
Da der erste Blick meist ins Gesicht des Gegenübers fällt, nimmt auch die Frisur eine Schlüsselrolle bei der Prägung des ersten Eindrucks ein. Durch das Phänomen der Stereotypisierung neigen Menschen dazu, äußere Merkmale als Anhaltspunkt für die Ausprägung bestimmter Persönlichkeitsaspekte heranzuziehen. Bewerber können sich das zu Nutze machen und durch ihr Hair-Styling Stereotypen-Effekte provozieren bzw. umgehen.
Die Wirkung solcher Stereotypen-Effekte ist keinesfalls garantiert und je nach Kontext möglicherweise sogar konträr. Eine männliche Langhaar-Mähne mag bei einem IT-Dienstleister auf Gegenliebe, im Bankgewerbe dagegen auf Ablehnung stoßen. Lange Haare bei Männern werden öfter als Zeichen von Unangepasstheit und des “Sich-gehen-lassens” verstanden. Wer sich in konservativen Branchen bewegen möchte, muss daher wohl Haare lassen. In gestalterischen Berufen ist ein individuelles Erscheinungsbild aber weitgehend akzeptiert.
Grundsätzlich fällt die Frisur unter das Recht der freien Entfaltung der Persönlichkeit, der Arbeitgeber kann Ihnen bei der Begründung eines Arbeitsverhältnisses aber diesbezüglich Vorschriften machen (z. B. bei regelmäßigem Kundenkontakt).
Die Frage nach der passenden Frisur ist immer auch eine Frage des Dresscodes, der im Unternehmen gepflegt wird. Recherchieren Sie diesen oder fragen Sie einfach in der Personalabteilung nach. Wenn Ihre Recherchen einen Anpassungsbedarf nahelegen, dann sollten Sie schon vor Ihrem Vorstellungsgespräch “einen klaren Schnitt machen”. Ansonsten lassen Sie’s drauf ankommen und tasten Sie die Befindlichkeiten im Vorstellungsgespräch ab. Auch Ihr Bewerbungsfoto können Sie als Orientierung nutzen – hätte man diesen Stil nicht als kompatibel erachtet, hätte man sie sicher auch nicht eingeladen.
Tendenziell werden längere Haare im Business nicht “offen” getragen, sondern zusammengebunden, hochgesteckt oder nach hinten gekämmt. Als Haarfärbung sollten sicherheitshalber nur natürliche Töne in Frage kommen [1].
[1] Nach der aktuellen Rechtsprechung ist es allerdings zweifelhaft, ob sich das Direktionsrecht des Arbeitgebers auch auf die Haarfarbe von Angestellten erstrecken kann. Für ein Sicherheitsunternehmen, das Kontrollen für Fluggäste am Flugahfen Köln-Bonn durchführte, erklärte das Landesarbeitsgericht Köln eine betriebliche Anordnung für unwirksam, die männlichen Mitarbeitern das Haarefärben nur in natürlichen Farben gestattete (LAG Köln, Beschluss vom 18. August 2010, Az. 3 TaBV 15/10).
Welche Frisur man auch trägt – in jedem Fall ist ist Haarpflege oberstes Gebot. Zum Vorstellungsgespräch erscheinen Sie also mit gewaschenen, gekämmten und nötigenfalls geschnittenen Haaren. Lange Haare werden oft splissig – das Schneiden der Spitzen lässt die Haare gepflegter erscheinen. Wer zu Schuppen neigt, behilft sich mit speziellen Shampoos oder Öl-Kuren und trägt keine dunkle Oberbekleidung. Gegen krauses Haar hilft die Behandlung mit mit speziellen Haapflegeprodukten, Föhn und Glätteisen.
Typgerechte Frisur
Die Frisur ist ein Accessoire, das typgerecht mit dem Kleidungs- und Kosmetikstil kombiniert werden sollte.
Stylen Sie sich virtuell und probieren Sie verschiedene Frisuren, Makeups und Accessoires online aus. Alles was sie brauchen ist ein Porträt-Foto, und eine “Makeover”-App, z. B.
Achten Sie darauf, dass Sie für den Upload ein Foto wählen, das unter guten Lichtverhältnissen entstanden ist.
Ziehen Sie bei der Entscheidungsfindung am besten einen Frisör Ihres Vertrauens zu Rate. Welche Veränderungen das Haar vertragen kann, ist von mehreren individuellen Faktoren abhängig, die am besten von einem Experten beurteilt werden können:
- Der Farbtyp: einige Haarfarben sind mit bestimmten Farbtypen einfach nicht kompatibel. Frühlingstypen sehen mit schwarzen Haaren genauso gewöhnungsbedürftig aus wie Wintertypen in Blond.
- Cameron Diaz ist ein Frühlingstyp. Goldblonde Haare stehen ihr am besten. Schwarz dagegen beißt sich mit dem Teint.
- Victoria Beckahm ist ein Wintertyp. Mit blonden Haaren wirkt sie blass. Dunkle Haare schmeicheln ihrem Teint.
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Strähnen sorgen für VolumenStufen bringen Wellen ins Haar
- Schweres, langes oder sehr lockiges Haar verträgt einen Stufenschnitt, um aufgelockerter zu wirken.
- Haarcolorationen, Highlight-Strähnchen und Extensions können optisch und physisch für mehr Volumen sorgen.
- Dünnes Haar Haar sollte nicht gestuft sondern eher stumpf geschnitten werden, das heißt mit geraden Spitzen.
- Längeres Haar ist bei widerspenstigen Wirbeln geeignet, da die Haare durch ihr Eigengewicht leichter frisierbar werden.
- Hochsteck-, Flechtfrisuren und Pferdeschwänze halten struppiges Haar im Zaum.
- Die Gesichtsform:
- ovale Gesichter haben es am einfachsten: Lang- und Kurzhaarfrisuren stehen ihnen gleichermaßen gut
- runde oder füllige Gesichter können mit gestuften Langhaarfrisuren “gestreckt” werden. Haarlängen auf Kinnhöhe oder kürzer wirken möglicherweise unvorteilhaft, ebenso volumenreiches Haar oberhalb des Kinns. Ein Auftoupieren oder Hochfrisieren der Haare kann den Kopf optisch verlängern.
- Kantige Gesichter wirken mit Kurzhaar- oder hochgesteckten Frisuren recht streng – was gelegenlich auch erwünscht sein kann. Schnitte, die sanfte Rundungen ins Gesicht bringen, wirken dagegen nahbarer, z. B. gestufte Wellen auf Kinnhöhe, ein schräger Pony, lockige Haare …
- Herzförmige Gesichter profitieren ebenfalls von Frisuren, die Rundungen ins Gesicht bringen. Eine hohe Stirnpartie kann mit einem Pony kaschiert werden. Hochsteck- und Kurzhaafrisuren sind mit herzförmigen Gesichtern ausgesprochen kompatibel
- Die Statur:
- Wer von kräftiger Statur ist, profitiert von einer schlanken Frisur mit wenig Seiten-Volumen und weichen Wellen.
- Schlanke Typen mit glattem Haar sollten Volumen ins Haar bringen, z. B. durch einen Stufenschnitt. Dadurch wird das Gesicht “freigelegt” und es entstehen sanfte Wellen, die etwas mehr Luft ins Haar bringen. Ein einfacher Seitenscheitel kann dazu beitragen, allzu prominente Vertikallinien aufzubrechen.
- Das Alter:
Während unkonventionelle Frisuren bei Teens und Tweens oft noch als als Begleiterscheinung der “Sturm und Drang”-Phase durchgehen, sollten Damen und Herren im gesetzten Alter vorsichtig sein. Tribals, Sidecuts oder ausgefallene Haarfarben werden bei den reiferen Semestern tendenziell als exzentrisch und kapriziös wahrgenommen. Hinzu kommt, dass sich die Haarbeschaffenheit mit zunehmendem Altern verändern kann. Wenn die Haare dünn und spröde werden, ist es möglicherweise von Vorteil, kurze statt lange Haare zu tragen.
SidecutTribal