Was sind Schlüsselqualifikationen?
Als Schlüsselqualifikationen werden alle Fähigkeiten bezeichnet, die berufliches Handeln erst möglich machen. Fachkenntnisse allein reichen dafür nicht aus. Im engeren Sinne sind damit also überfachliche Qualifikationen gemeint, die gewissermaßen der "Schlüssel" zur Anwendung und Aneignung von Fachwissen sind. Dazu zählt z. B. die Fähigkeit, sich selbstständig Wissen anzueignen, seinen Arbeitsalltag zu organisieren, ein Projekt zu realisieren, den richtigen Umgang mit Kunden/ Kollegen zu pflegen o. Ä.
Diese sog. Soft Skills haben in den letzten Jahrzehnten aus unterschiedlichen Gründen zunehmend an Bedeutung gewonnen:
- die rapide voranschreitende technologische Entwicklung erfordert z. B. ein hohes Maß an Lernbereitschaft und Selbstlernkompetenz,
- der Trend zur Spezialisierung, macht die Zusammenarbeit mit anderen Spezialisten notwendig – Teamfähigkeit ist heute ein Muss-Kriterium,
- der wachsende Konkurrenzdruck erfordert innovatives Denken und Kundenorientierung.
Berufliche Handlungsfähigkeit ergibt sich also erst aus einer Summe von Einzelkompetenzen. Zur Vereinfachnung kann man ein Kompetenzraster heranziehen:
Eine Erläuterung der einzelnen Kategorien finden Sie in dem Artikel: Kompetenzkategorien.
Dem gegenüber steht die Dominanz des Sachwissens im klassischen Bildungssystem. Schlüsselqualifikationen können nicht durch bloßes Bücherwälzen erworben werden, aber sie sind erlernbar. Da sie auch unmittelbar mit der Persönlichkeit eines Menschen verwoben sind, fällt der Zeitaufwand dafür oftmals höher aus als bei der Aneignung von Sachwissen. Um Schlüsselqualifikationen einzuüben eignen sich aktivierende Methoden wie Rollen-, Gruppen- oder Planspiele, aber auch Projektarbeiten oder die Vorgabe von komplexen Problemstellungen – kombiniert mit Auswertungsrunden und Feedbackgesprächen.
Auch eine Bewerbung ist ein Projekt, mit dem Sie bestimmte Schlüsselqualifikationen unter Beweis stellen, zum Beispiel:
- Medienkompetenz beim Entwerfen und Aufsetzen eines Anschreibens mit einem Textverarbeitungsprogramm
- Sozialkompetenz beim persönlichen/ telefonischen Kontakt
- Selbstkompetenzen wie Sorgfalt oder Kreativität bei der Gestaltung der Unterlagen
- Methodenkompetenz beim Entwickeln Ihrer Bewerbungsunterlagen (Selbstanalyse → Konzeption → Gestaltung → Versand)