Das qualifizierte Arbeitszeugnis
- erweitert das einfache Zeugnis um eine Beurteilung von Leistung und Sozialverhalten, bei Führungskräften wird auch das Führungsverhalten beurteilt
- nur mit einem qualifizierten Arbeitszeugnis werden Ihre Bewerbungsunterlagen wirklich „aussagekräftig“, in aller Regel sollten Sie daher ein qualifiziertes Zeugnis einfordern
- der Aufbau eines qualifizierten Arbeitszeugnisses folgt einem Standardschema, das einzuhalten ist:
Überschrift
z. B. Arbeitszeugnis, Dienstzeugnis, Zeugnis, Praktikumszeugnis
Einleitung
- Name und Vorname des Arbeitnehmers
- auf Wunsch: Angabe von Geburtsdatum und -ort
- Beginn des Beschäftigungsverhältnisses (und Ende, falls nicht an anderer Stelle darauf verwiesen wird)
- Bezeichnung der beruflichen Tätigkeit
- ggf. Titel oder Bezeichnung des akademischen Grades
Herr Max Mustermann, Dipl.-Sozial-Pädagoge (FH), geboren am 17.05.1965 in Musterstadt, trat am 01.03.1995 in unser Unternehmen ein.
ggf. Werdegang
- bei verschiedenen Tätigkeiten oder Beförderungen ist der Werdegang im Unternehmen zu umreißen
Er war zunächst verantwortlich für die Organisation und Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen im Sinne des SGB II und III, wechselte im Juli 1998 auf eigenen Wunsch als Trainer in unser Weiterbildungsinstitut, bis er im September 2001 die Leitung des genannten Fachbereichs übernahm.
Tätigkeitsbeschreibung
- alle Tätigkeiten, die Aufschluss über Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse des Arbeitnehmers geben
- bei einem firmeninternen Werdegang, in dessen Verlauf mehrere Tätigkeiten ausgeübt worden sind, liegt der Fokus auf der letzten Position (wenn Sie länger als ein halbes Jahr andauerte)
- eine stichpunktartige Aufzählung ist möglich (in der Regel nicht mehr als acht Punkte)
Seine Tätigkeiten umfassten im Wesentlichen:
- Koordination des Trainereinsatzes
- Seminarbuchung und -abrechnung
- Führung von Kunden- und Preisgesprächen
- Akquise von Neukunden, Kooperationspartnern und Teilnehmern
- Öffentlichkeitsarbeit, darunter Gestaltung von Flyern und Organisation von Messeauftritten
- Konzeption und Durchführung von Seminaren mit den Schwerpunkten Teambildung, Kommunikation, Rhetorik, Zeitmanagement und Projektmanagement
Leistungsbeurteilung
Beurteilt werden:
- Fähigkeiten/ Kenntnisse/ Weiterbildungen
- Arbeitsweise/ Selbstkompetenzen/ Arbeitsbereitschaft
- Arbeitserfolg
Sein ausgeprägtes Anpassungsvermögen befähigte Herrn Mustermann dazu, wechselnde Aufgabengebiete sicher und selbstständig zu bewältigen. Als Trainer mit umfangreichem Fachwissen konnte er unser Seminarportfolio ausbauen und unseren Kundenkreis erweitern. Er absolvierte berufsbegleitend unsere interne Ausbildung zur Führungskraft und eignete sich in weiteren Fortbildungsmodulen Moderationstechniken und Methoden des Konfliktmanagements an, die er erfolgreich in seine Führungspraxis integrierte.
Er ist starkem Arbeitsanfall jederzeit gewachsen und arbeitet auch unter Zeitdruck gründlich und effektiv. Sein Verhandlungsgeschick und sein gewinnendes Wesen trugen dazu bei, unser Seminargeschäft auch überregional zu verankern. Seminarteilnehmer schätzen seine geduldige Art und den Teilnehmerbezug. In Kursbeurteilungen erzielte er regelmäßig gute bis sehr gute Bewertungen.
ggf. Führungsbeurteilung
Mögliche Punkte:
- Führungsstil
- Verhältnis zu Mitarbeitern
- Motivationsvermögen
- Zielerreichung
- Durchsetzungsvermögen
Herr Mustermann besitzt gute planerische Fähigkeiten und versteht es, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen im konstruktiven Diskurs aufeinander abzustimmen. Seine Führung zeichnet sich aus durch konkrete Zielvereinbarungen, präzise Anweisungen und ein sicheres Gespür für Mitarbeiterpotenziale. Es ist ihm gelungen, die Überstundenzahl seines Fachbereichs ohne Produktivitätsverlust um mehr als die Hälfte zu reduzieren.
Zusammenfassende Leistungsbeurteilung
- nach dem Prinzip der abgestuften Positivskala
Seine Aufgaben erfüllte er stets zu unserer vollsten Zufriedenheit.
Beurteilung des Sozialverhaltens
- persönliches Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kunden und Kollegen im Allgemeinen
- im Besonderen: Angaben zu Hilfsbereitschaft, Höflichkeit, Kritikfähigkeit und Kritikbereitschaft, Teamfähigkeit…
Sein persönliches Verhalten war jederzeit einwandfrei. Er genießt vollstes Vertrauen im Kreis von Vorgesetzten, Kollegen und Kunden.
Schlussformel
- Angaben zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses (auf eigenen Wunsch oder aus betriebsbedingten Gründen)
- Dankes-/ Bedauernsformel, Zukunftswünsche
- es besteht kein rechtlich begründeter Anspruch auf einen Ausdruck des Bedauerns über das Ausscheiden eines Arbeitnehmers (LAG Berlin 10.12.1998, 10 Sa 106/98)
- Dankes- und Zukunftsformel entsprechen der Verkehrssitte und dürfen nur ausgelassen werden, wenn triftige Gründe dafür sprechen (ArbG Berlin 07.03.2003, 88 Ca 604/03)
- kündigt der Arbeitnehmer von sich aus, hat er ein Recht auf Erwähnung der Eigenkündigung im Arbeitszeugnis (LAG Köln 29.11.1990, 10 Sa 801/90)
- eine fristlose Kündigung darf nicht im Wortlaut erwähnt werden, es genügt die Angabe eines „krummen“ Beendigungszeitpunkts (LAG Düsseldorf 22.1.1988, 2 Sa 1654/87)
Herr Mustermann verlässt unsere Einrichtung zum 31.08.2003 auf eigenen Wunsch. Wir bedauern den Verlust eines allseits geschätzten Mitarbeiters und bedanken uns für die produktive Zusammenarbeit. Für den weiteren Lebensweg wünschen wir ihm weiterhin viel Erfolg und persönlich alles Gute.
Ort, Datum, Unterschrift
- obligatorische Zusatzangabe: maschinenschriftlicher Name und Stellung des Zeugnisgebers
- bei Vertretungsbefugnis unter Zusatz des Kürzels „ppa.“ (per procura) oder „i. V.“ (in Vertretung)
- der Unterzeichnende muss seinen Namen voll ausschreiben, ein Namenskürzel genügt nicht (LAG Düsseldorf 23.05.1995, 3 Sa 253/95)
- der Unterzeichnende muss gegenüber dem Zeugnisnehmer eine ranghöhere Stellung einnehmen (LAG Köln 14.07.1994, 4 Sa 579/94)
Musterstadt, 31.08.2000
Vorname + Nachname
- i. V. Manfred Muster -
Personalleiter