Empfehlungen zum Bewerbungsmanagement
Qualifizierte Arbeitszeugnisse rechtzeitig einfordern
Fordern Sie möglichst zeitnah zur Kündigungserklärung ein qualifiziertes Arbeitszeugnis ein. Durch Ausschlussfristen im Arbeitsvertrag kann Ihr Anspruch auf ein qualifiziertes Zeugnis nämlich erlöschen. Ohne diesen Eignungsnachweis aber haben Sie gegenüber Mitbewerbern ziemlich schlechte Karten.
Rechtzeitig bewerben
Der frühe Vogel fängt den Wurm. Beginnen Sie Ihre Bewerbungsaktivitäten nicht erst dann, wenn Sie in die Arbeitslosigkeit übergehen. Ihre Bewerbungschancen sind um ein Vielfaches besser, wenn Sie sich aus einer Beschäftigung heraus bewerben. Nicht zu unterschätzen ist auch die Zeit, die aufzuwenden ist, um Bewerbungsunterlagen zu erstellen, Vorstellungsgespräche oder Assessment-Center vorzubereiten.
Arbeitnehmer sollten sich daher umgehend nach Kenntnis einer bevorstehenden Kündigung bewerben, Schüler mit Beginn des letzten Schuljahres, Studenten und Azubis 3 bis 6 Monate vor dem Ausbildungsabschluss.
Parallelbewerbungen und Alternativoptionen
Bewerben Sie sich bei mehreren Arbeitgebern gleichzeitig. Wenn Sie Ihre Bewerbungsaktivitäten erst dann fortsetzen, wenn Sie eine Absage in der Hand haben, verschenken Sie unnötig Zeit.
Setzen Sie nicht alles auf eine Karte. Machen Sie sich immer Gedanken über “Plan B”. Welche Alternative habe ich, wenn ich mein primäres Berufsziel nicht erreiche? Eine Weiterbildung, ein Umzug, ein Auslandsaufenthalt, ein freiwilliges soziales Jahr...?
Im Vorstellungsgespräch können Sie beiläufig erwähnen, dass Sie Ihre Fühler auch noch anderweitig ausstrecken. Damit beweisen Sie Sinn für Risikomanagement und stärken Ihre Verhandlungsposition.
Bewerbungsfrequenz
Machen Sie sich bewusst, dass die meisten Bewerbungen mit einer Absage beantwortet werden: Wenn Sie bei einer von 10 Bewerbungen ins Vorstellungsgespräch kommen, sind Sie im Grunde schon gut dabei.
Wenn Sie arbeitslos sind, sollten 4 – 5 Bewerbungen pro Monat (~ 60 Bewerbungen pro Jahr) Ihr Minimalziel sein. Als routinierter Bewerber sollten 3 Bewerbungen pro Woche machbar sein, also ca. 150 Bewerbungen im Jahr.
Verstehen Sie diese Werte allerdings nur als Richtwerte – es macht keinen Sinn, sich krampfhaft an Zielen zu orientieren, wenn das entsprechende Angebot auf dem Stellenmarkt fehlt. Achten Sie also immer auf eine ausreichende Deckungsgleichheit zwischen hrem Qualifikationsprofil und dem Stellenprofil.
Steuervorteile ausnutzen
Bedenken Sie, dass anfallende Bewerbungskosten (Bewerbungsliteratur, Reisekosten etc.) Steuerersparnis bringen können, wenn Ihre Ausgaben die Werbungskostenpauschale übersteigen. Daher empfiehlt es sich, parallel zum Bewerbungsprozess eine Liste über alle Kosten zu führen und alle Belege für das Finanzamt aufzubewahren.