Bewerbungsunterlagen ausdrucken
Viele Anwender begnügen sich, damit die Drucken-Schaltfläche zu betätigen, um ein Dokument irgendwie zu Papier zu bringen. Dabei entgeht den meisten, dass man die Druckqualität durch die Wahl des Druckers, der Papiersorte und der Druckereinstellung entscheidend beeinflussen kann.
Natürlich wird die Druckqualität bei der Beurteilung Ihrer Eignung in aller Regel von untergeordnetem Interesse sein. Wenn jemand fachlich besser qualifiziert ist als Sie, werden Sie kaum den Vorzug erhalten, nur weil Ihr Foto auf dem Papier besser aussieht.
Dennoch: mit der der Druck- und Papierqualität bestimmen Sie das "Look & Feel" Ihrer Bewerbungsunterlagen maßgeblich mit. Die Beeinflussung des Lesers geschieht dabei eher unterschwellig. Er bekommt ein unbewusstes Gefühl von Wertigkeit. Es ist vergleichbar mit dem Phänomen, dass sich Notebooks mit Bildschirmen im "Glossy-Look" besser verkaufen (obwohl praktische Gründe, nämlich Spiegeleffekte, sogar dagegen sprechen).
Wenn Sie sich also ein paar Pluspunkte in der Kategorie "Sorgfalt" dazuverdienen möchten, dann halten Sie sich an die folgenden Tipps:
Wahl des Druckers
- wenn Sie die Wahl haben zwischen einem Laser- oder Tintenstrahldrucker, dann sollten Sie für Textdokumente einen Laserdrucker bevorzugen
- Laserdrucker erzeugen ein schärferes Schriftbild und machen das Lesen angenehmer
- Tintenstrahler erzeugen dagegen brillantere Bilder
- wählen Sie daher zum Drucken von Fotos einen Tintenstrahldrucker und eine geeignete Papiersorte (siehe unten)
Laser- und Tintenstrahldrucker im Vergleich
Für Bewerbungsdokumente sind Laserdrucker generell die bessere Wahl, da abgesehen vom Bewerbungsfoto die meisten Informationen schriftlich transportiert werden. Das heißt aber nicht, dass Tintenstrahler hierfür ungeeignet wären! Wenn Sie gutes Papier und eine hohe Druckauflösung verwenden, sind die Unterschiede in der Textdarstellung wirklich nur minimal.
Vorüberlegungen zum Ausdruck von Fotos
Die obigen Empfehlungen kollidieren miteinander, wenn Foto und Text direkt aus dem Textverarbeitungsprogramm im Druckerzeugnis kombiniert werden sollen. Der Direktausdruck von Fotos auf Normalpapier ist zwar bequemer, aber mit Qualitätseinbußen verbunden.
Wie immer im Leben, müssen Sie mehr Zeit investieren, um höheren Qualitätsansprüchen gerecht zu werden. Ob das Ergebnis den Mehraufwand rechtfertigt, müssen Sie selbst entscheiden. Bedenken Sie aber immer, dass Sie eine Arbeitsprobe anfertigen, die dem zukünftigen Arbeitgeber signalisiert, was Sie zu investieren bereit sind.
Für eine optimale Fotoqualität bieten sich die folgenden Optionen an:
- Variante 1: Sie drucken alle Textdokumente mit dem Laserdrucker und kleben ein Bewerbungsfoto vom Fotografen auf den Lebenslauf oder das Deckblatt.
- Variante 2: Sie drucken alle Textdokumente mit dem Laserdrucker. Das Bewerbungsfoto vom Fotografen liegt Ihnen in digitaler Form und mit entsprechendem Vervielfältigungsrecht vor. Sie drucken das Foto mit einem Tintenstrahldrucker auf speziellem Fotopapier aus, schneiden es sauber aus und kleben es in Ihre Unterlagen ein.
- Variante 3: Sie drucken alle Textdokumente mit dem Laserdrucker bis auf das Deckblatt. Das komplette Deckblatt drucken Sie inklusive Foto mit dem Tintenstrahldrucker auf mattem Fotopapier aus. So haben Sie ohne Qualitätseinbußen alles in einem Guss.
Papiersortenwahl für Textdokumente
Qualitätsvergleich von Druckertypen, Papiersorten und Druckereinstellungen
- die Papiersorte spielt bei der Druckqualität eine entscheidende Rolle
- achten Sie beim Kauf darauf, ob eine Papiersorte für Laser- bzw. Tintenstrahldrucker geeignet ist
- multifunktionales Papier ist für beide Druckertypen geeignet
- prinzipiell ist gegen herkömmliches multifunktionales Kopierpapier mit einem Gewicht von 80g/m² nichts einzuwenden, insbesondere für Textdokumente ist die 80g-Variante oft ausreichend
- einige der multifunktionalen 80g-Sorten saugen aber die Tinte von Tintenstrahldrucker relativ stark auf, so dass die Buchstaben leicht ausfransen – hier sollten Sie entweder verschiedene Sorten ausprobieren oder gleich auf spezielles Inkjetpapier ausweichen
- mit 100 bis 120g-Papier können Sie Ihre Bewerbungsunterlagen aufwerten, das Papier hat eine edlere Haptik, da es sich stabiler anfühlt, meist besitzt es auch eine glattere Oberfläche und einen höheren Weißgrad als 80g-Papier
- allerdings ist es üblich, das Anschreiben auf herkömmlichen Kopierpapier zu drucken
- auf schwerere Papiersorten sollten Sie verzichten (>120g) – das wirkt nach meinem Dafürhalten durch die zunehmende Steifigkeit etwas überambitioniert, außerdem gelangt man bei vielen Qualifikationsnachweisen schnell an die Grenzen des Fassungsvermögens einer Bewerbungsmappe
- allein das Deckblatt kann durch seine Deckelfunktion eine schwere Papiersorte vertragen
- verwenden Sie die gleiche Papiersorte für alle anderen Dokumente in Ihrer Bewerbungsmappe, um die Konsistenz zu wahren
Papiersortenwahl für den Druck von Fotos
- ein Foto kann nur unter Verwendung von Fotopapier optimal dargestellt werden, ohne Fotobeschichtung wirken die Bilder selbst auf schwerem, geglättetem Papier blass und fade
- Fotopapier ist erhältlich in den Ausführungen "high-glossy" (hochglänzend), "glossy" (glänzend) oder "matt" und in mehreren Gewichtsvarianten (120 - 200g und mehr) und Größen (10x15 cm bis hin zum A4- oder A3-Format)
Fotopapier ist entweder speziell für Tintenstrahler ODER Laserdrucker ausgelegt. Verwechseln Sie beide Papiertypen nicht miteinander! Da Laserdrucker mit Hitze arbeiten, könnte die Beschichtung von Inkjetpapier den Drucker beschädigen!
- ob Sie für ein Bewerbungsfoto glänzendes oder mattes Papier verwenden, bleibt Ihrem Geschmack überlassen – die Unterschiede sind hier nicht so groß wie im Vergleich zu Normalpapier
- Hochglanzpapier bildet Feinheiten (z. B. Haarstrukturen) noch ein bisschen besser ab
- mattes A4-Fotopapier eignet sich durchaus zum Ausdruck eines Deckblatts, glänzendes Fotopapier im A4-Format wäre nach meinem Geschmack deplatziert – schließlich erstellen Sie kein Hochglanzmagazin
Druckereinstellungen
- rufen Sie das Druckermenü (STRG+P) auf, stellen Sie sicher, dass Ihr Drucker ausgewählt ist und begeben Sie sich in die Druckereigenschaften
- legen Sie in den Druckereigenschaften fest, welche Papiersorte bzw. Papierstärke Sie verwenden: je höher die Papierqualität, desto mehr Druckertinte wird eingesetzt
- lesen Sie in der Dokumentation oder Hilfe nach, welche Einstellung für welchen Papiertyp geeignet ist
- legen Sie bei einem Tintenstrahldrucker außerdem fest, wie hoch die Druckauflösung sein soll: je höher die Auflösung, desto mehr Bildpunkte werden pro cm² gesetzt und desto schärfer und feiner wird das Bild dargestellt
- bei Normalpapier sind die Unterschiede in der Auflösung deutlicher sichtbar als bei Fotopapier: in der Regel fahren Sie bei Fotodruck mit der Einstellung "Hoch" am besten, eine "geringe" Auflösung sollten Sie qualitätsbedingt vermeiden
- für bildlose Textdokumente wie z. B. das Anschreiben genügt eine Standardauflösung
- auf Fotopapier können Sie auch mit niedriger Auflösung gute Ergebnisse erzielen
- ggf. müssen Sie explizit die Papierzufuhr festlegen, d. h. von welcher Stelle aus das Papier eingezogen werden soll
Kontrolle vor dem Druck
- stellen Sie sicher, dass die Patronen genügend Tinte/ Toner enthalten
- wenn die Farbpatronen langsam zur Neige gehen, verliert Ihr Foto möglicherweise an Farbintensität oder wird farbstichig
- wenn die Schwarzpatronen versiegen, verliert Text zunächst an Kontraststärke, wird dann streifig und schließlich gar nicht mehr ausgedruckt
- vergewissern Sie sich bei der Verwendung von Fotopapier, das Papier richtig herum eingelegt zu haben
- Fotopapier für Laserdrucker ist häufig von beiden Seiten bedruckbar und in dieser Hinsicht unproblematisch
- Fotoglanzpapier für Tintenstrahldrucker ist oft nur einseitig beschichtet, daher gilt:
- wenn Sie das Papier über die Kassette am Boden Tintenstrahldruckers einziehen lassen, dann zeigt die beschichtete, glänzende Oberfläche nach UNTEN
- wenn Sie das Papier über oberen Papiereinzug zuführen, dann muss die beschichtete Oberfläche nach VORN, also zu Ihnen hin zeigen
- wenn Sie ein kleineres Format als A4 verwenden, dann passen Sie die Führungsschienen des Druckers entsprechend der Markierungen im Einzugsfach an