Gestaltungsgrundsätze für Textdokumente
Versuchen Sie auf Mustervorlagen zu verzichten und gestalten Sie Ihre Bewerbungsunterlagen so weit wie möglich selbst. Mustervorlagen enttarnen sich bei Personalern dadurch, dass Sie von zig anderen Bewerbern verwendet werden. Damit verleiten Sie einen Personaler womöglich zu der Mutmaßung, dass Sie keine Ahnung von Textverarbeitung haben bzw. gerne den Weg des geringsten Widerstandes gehen.
Der Erst- oder Neuentwurf Ihrer Bewerbungsunterlagen ist eine prima Gelegenheit, Ihre informationstechnischen Kompetenzen zu trainieren. Sollte Ihr Beruf den sicheren Umgang mit Textverarbeitung voraussetzen, sollten Sie erst gar nicht auf die Idee kommen, eine Mustervorlage zu verwenden.
Bewerbungsunterlagen werden, wenn sie denn überhaupt aufmerksam gelesen werden, zunächst nur überflogen (“gescannt”). Die Informationen sollten visuell so aufbereitet (“formatiert”) werden, dass Sie das Scannen unterstützen und den Lesefluss nicht behindern.
Einheitlichkeit
- behalten Sie Ihre einmal gewählten Formatierungen für sämtliche Dokumente konsequent bei, d. h. Sie verwenden einheitliche Farben und Werte für Schriften, Überschriften, Absatzabstände etc.
- der so geschaffene Wiedererkennungswert erleichtert dem Leser die Orientierung
- Konsistenz in der Formatierung wird am besten mit dem Formatpinsel oder mit Formatvorlagen erreicht
Wenn Sie noch einen Schritt weitergehen möchten, dann richten Sie die Gestaltung Ihrer Unterlagen am “Corporate Design” des Unternehmens aus. Greifen Sie z. B. bestimmte Farbtöne in den Überschriften oder Aufzählungszeichen auf oder verwenden Sie die Hausschrift des Unternehmens für Ihre Texte. Vielleicht finden Sie auch eine Bewerbungsmappe, die farblich ins Erscheinungsbild des Unternehmens passt.
Schriftformatierung
- wählen Sie eine serifenlose Schrift für eine bessere Lesbarkeit Ihrer Bewerbung am Bildschirm (Online-Bewerbung)
- Serifen sind die spitz zulaufenden Füßchen am oberen und unteren Ende der Buchstaben
- sie helfen dabei, das Auge in der Zeile zu halten und sind daher vor allem im Zeitungs- und Buchdruck anzutreffen
- klassische serifenlose Schriften sind Arial, Verdana und Helvetica
- am Bildschirm wird die Lesbarkeit durch Serifenschriften eher beeinträchtigt – was daran liegt, dass die feinen Linien der Buchstaben durch die grobe quadratische Pixeldarstellung nur unzureichend scharf abgebildet werden können
Schriftgröße 20 bei 400%iger Bildschirmvergrößerung: | |
Links: Schriftart Times mit Serifen – das S ist an den schmalen Biegungen ausgegraut. | Rechts: Arial (ohne Serifen) – das S ist an an nahezu allen Stellen gleich dick. |
- in der Regel bleiben Sie immer innerhalb einer Schriftfamilie
- Verwenden Sie Schriftgröße 10–12 für den Haupttext, Überschriften sollten jeweils 2 Stufen größer dargestellt werden (bei 12 pt hat die Überschrift ersten Grades 16 pt, die Überschrift zweiten Grades 14 pt usw.)
- Neben- und Zusatzinformationen (z. B. Kopfzeile) können auch kleiner dargestellt werden – weniger als 8 pt sollten es aber nicht sein.
Absatzformatierung
- lockern Sie Textbrocken auf, indem Sie nach jedem Absatz einen Abstand zum nächsten Absatz lassen – entweder durch einen Leerabsatz oder durch einen definierten Absatzabstand
- für das Anschreiben genügt ein Zeilenabstand von 1,0 – bei kürzeren Texten kann ein Zeilenabstand von 1,5 angenehmer für das Auge sein – ein größerer Zeilenabstand beansprucht mehr Platz!
Textblock nicht scanbar, keine Ruhepunkte für das Auge. | Entspanntes Lesen durch Absätze und größeren Zeilenabstand. |
- vermeiden Sie den Blocksatz (linkes Bild) und richten Sie alle Zeilen lieber links (rechtes Bild) aus, sonst werden bei deaktivierter Silbentrennung die Wörter unschön auseinandergezogen – verantwortlich dafür sind längere Wörter in der nachfolgenden Zeile
- alternativ können Sie auch die Silbentrennung in Ihrem TVP aktivieren, um unangenehme Wortabstände zu reduzieren
Überschriften abheben
- liefern Sie dem Auge einen Ankerpunkt durch Schriftformatierungen
- aber: bleiben Sie dezent – eine größere Schrift in Kombination mit einer Einfärbung und/oder Fettformatierung ist oft völlig ausreichend
Farbwahl
- achten Sie auf ausreichend Kontrast zwischen Schriftfarbe und Hintergrundfarbe – dunkle Schriftfarben sollten mit hellem Hintergrund kontrastiert werden und andersherum.
- vermeiden Sie große Farbflächen und setzen Sie Farben nur punktuell ein (Überschriften, Führungslinien, Listenpunkte ...)
- Farben können sich beißen: wenn Sie sich ausschließlich auf Schwarz/Weiß- bzw. Grautöne beschränken, können Sie nichts falsch machen
- verwenden Sie nicht mehr als zwei Farben auf einmal, sonst wird es zu bunt
- verwenden Sie Farben, die zueinander passen: nicht zu grell, lieber Pastelltöne (= Farben mit hohem Weißanteil)
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